Warum er mir persönlich so wichtig ist
''Heute ist ADHS-Welttag'' – ein Tag, der mir sehr am Herzen liegt. Nicht, weil ich irgendeine Aktion bewerben will. Sondern weil ADHS ein Teil meines Lebens ist. Und weil ich mir wünsche, dass mehr Menschen verstehen, was das eigentlich bedeutet – jenseits von Klischees, Vorurteilen oder schnellen Diagnosen.
ADHS – mehr als nur Zappeln und Chaos
Ich lebe mit ADHS. Für mich ist das kein Etikett, sondern eine Realität, die meinen Alltag beeinflusst – jeden Tag. Manchmal subtil, manchmal laut. Manchmal anstrengend, manchmal auch ein Geschenk.
Was viele nicht wissen: ADHS ist viel mehr als „Unaufmerksamkeit“ oder „Hyperaktivität“. Es bedeutet, dass mein Gehirn anders funktioniert. Reize, Gedanken und Emotionen kommen oft gleichzeitig. Ich kann super kreativ denken – aber auch leicht den roten Faden verlieren. Ich spüre die Welt intensiv – was wunderschön und überwältigend zugleich sein kann.
Unsichtbare Herausforderungen
Einer der größten Kämpfe ist nicht die Unruhe in meinem Kopf – sondern das Unverständnis im Außen. Sätze wie:
„Reiß dich doch mal zusammen.“
„Du hast doch zwei gesunde Hände, also los.“
„So schlimm kann es doch nicht sein.“
Solche Aussagen tun weh. Denn sie verkennen, dass ADHS kein Mangel an Willenskraft ist – sondern eine andere Art, die Welt wahrzunehmen und mit ihr umzugehen.
Warum dieser Tag zählt
Der ADHS-Welttag erinnert mich daran, dass ich nicht allein bin. Dass es viele gibt, die ähnliche Erfahrungen machen: mit sich selbst kämpfen, von außen nicht ernst genommen werden, ihre Stärken kaum zeigen dürfen, weil die Schwächen so sehr im Fokus stehen.
Aber genau deshalb schreibe ich diesen Beitrag.
Weil ich mir wünsche, dass mehr Menschen zuhören statt urteilen. Dass Kinder nicht „problematisch“, sondern verstehenswert genannt werden. Dass Erwachsene nicht erst mit 40 oder 50 zufällig erfahren, warum sie sich ihr Leben lang „anders“ gefühlt haben.
Was ich mir wünsche
Ich wünsche mir, dass wir über ADHS sprechen – offen, ehrlich und ohne Scham. Dass Lehrerinnen, Eltern, Arbeitgeberinnen und auch wir selbst begreifen: Wir sind nicht defekt. Wir sind anders. Und das ist okay.
Dieser Tag ist für uns. Für mehr Sichtbarkeit, mehr Verständnis – und ein bisschen mehr Selbstmitgefühl.
Wenn du selbst betroffen bist, ein Kind mit ADHS hast oder jemanden liebst, der mit ADHS lebt: Du bist nicht allein.
Und wenn du nicht betroffen bist, aber zuhörst, dich informierst, Fragen stellst – dann bist du ein Teil der Veränderung.
Danke dafür. 💛
👉Deine Unterstützung hilft mir, weiterhin ehrlich über mein Leben mit ADHS, Lupus und MS zu schreiben. Danke für jeden Beitrag! 💛


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